Waldbaden (Shinrin Yoku) für Menschen mit Parkinson

«Wir haben Wurzeln und die sind definitiv nicht in Beton gewachsen.» Clemens G. Arvay

 

Diverse Studien bestätigen, dass sich regelmässiges Waldbaden (das Eintauchen in die Atmosphäre des Waldes) positiv auf die Kognition und Lebensqualität von Menschen mit Parkinson auswirken kann. Bei regelmässigen achtsamkeitsbasierten Naturerfahrungen wird der Fokus vom Defizit auf die Resilienz und die Stärkung der Ressourcen gerichtet. Es geht nicht um leistungsorientiertes Konditionstraining, sondern darum, Gleichgewicht und Motorik durch das entspannte Gehen auf natürlichem Untergrund zu trainieren. Indem wir den Wald mit all unseren Sinnen erfahren und wirken lassen, kommen wir dank des Biophilia-Effekts zur Ruhe und senken den Stresslevel. Eine besondere Rolle spielen dabei die ätherischen Öle der Pflanzen und Bäume, die sogenannten Terpene oder Phytonzide. Diese Botenstoffe werden zur Regulierung von Wachstum sowie zum Schutz gegen Erreger produziert. Wenn wir diese Stoffe einatmen, wirken sie auch auf uns antibakteriell. Unser Immunsystem wird durch die Erhöhung von Killerzellen gestärkt, Puls und Blutdruck sinken und unsere Nervenaktivität beruhigt sich. Die pflanzlichen Botenstoffe führen zu einer erhöhten Ausschüttung von Dopamin und Serotonin.

Waldbaden (daher die Bezeichnung Shinrin Yoku) kommt ursprünglich aus Japan. Prof. Dr. Qing Li hat bereits in den 1980er Jahren erste Studien durchgeführt, die dazu geführt haben, dass Waldbaden mittlerweile in Japan eine evidenzbasierte von Ärzten verschriebene Therapieform ist. In Deutschland bieten immer mehr Kliniken (u.a. Dr. Becker Klinik) Waldtherapie für chronisch erkrankte Patienten (Morbus Parkinson, MS etc.) an. Das Universitätsklinikum Marburg erforscht dank eines achtsamkeitsbasierten Trainings-programms die positiven Effekte auf die Parkinsonerkrankung. Dabei werden Meditation, Waldbaden, Yoga und Atemübungen zur Steigerung der Lebensqualität erforscht.

Auch bei unseren Waldgängen steht das Erfahren eines achtsamen und wohlwollenden Umgangs mit sich selbst im Vordergrund. Dies beinhaltet die fürsorgliche Zuwendung auf die eigene Person mitsamt den Stärken (trotz und mit der Erkrankung) und Bedürfnissen.

Bei jedem Spaziergang wird jeweils dank verschiedenen Achtsamkeits- und Wahrnehmungsübungen ein anderer Schwerpunkt (Ankommen im Moment | die Kraft des Atems | Gedanken und Bewertungsansätze beobachten und positiv wandeln etc.) gesetzt. Im Zentrum steht immer das bewusste entspannte Gehen in der Natur, aber auch das Innehalten, bei dem Geruchs-, Seh- und Tastsinn gefördert werden.

Ich freue mich sehr, gemeinsam mit Luigia Cantatore (Praxis für Beratung und Supervision) diese Waldgänge anzubieten.

Ablauf des Spaziergangs: Wir nehmen uns jeweils eine Stunde Zeit, schreiten langsam, phasenweise in Stille durch die Natur, atmen tief durch und kommen so wieder in einen Zustand urteillosen Gewahrseins. Luigia Cantatore wird Atemübungen und eine kurze Phantasiereise zum Abschluss des Spazierganges anleiten. Meinerseits streue ich einfache Wahrnehmungs- und Achtsamkeitsübungen ein.

TERMINE: FR 19. Mai, DI 30. Mai, FR 02., SA 17. Juni, DI 20. Juni, SO, 25. Juni, DI 27. Juni, FR 30. Juni
ZEIT: 10.00 UHR

ORT: Verschiedene Naherholungsgebiete in und um Zürich, die gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind.

MAX. 6 Teilnehmer:innen

 

WIR BRAUCHEN:

Bequeme Laufschuhe für einen guten Stand / je nach Bedarf Laufstöcke
Ein stummes Smartphone - wir gehen dafür auf Empfang;-)
Warme und bequeme wetterfeste Kleidung
Individuelle Verpflegung

Sitzunterlage

 

Die Waldgänge finden nur bei guter Witterung statt.


Versicherung (Unfall) ist Sache der Teilnehmenden. Änderungen im Programmverlauf sind je nach Wetter, Fauna und Flora jederzeit möglich. Der genaue Standort wird rechtzeitig vor dem entsprechenden Waldgang mitgeteilt.

ANMELDUNG: dc@cianciarulo.com

 

 

Literatur:

* Yoshifumi Miyazaki. Shinrin Yoku - Heilsames Waldbaden. Die japanische Therapie für innere Ruhe, erholsamen Schlaf und ein starkes Immunsystem. Irisiana.* Der Biophilia Effekt. Heilung aus dem Wald. Ullstein.
* Günter Stiewe. Entspannung bei M. Parkinson. Ein kleines Handbuch für Patienten und Angehörige sowie Angehörige helfender Berufe. GRIN.
* Beate und Olaf Hofmann. Einfach raus! Patmos.